Bezirk Gmünd
„Mex“ Müllner fürs Klima: von Brüssel bis Gmünd
„Mex“ Markus Müllner kämpft seit Jahren für mehr Klimagerechtigkeit. Gemeinsam mit seiner Anwältin Michaela Krömer hat er beim europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Klimaklage gegen Österreich eingebracht mit deren Hilfe er auf juristischen Wege einen Präzedenzfall schaffen möchte, der es ermöglicht Klimaschutzmaßnahmen auch rechtlich verbindlich zu machen. Seine MS-Erkrankung, deren Symptome sich verschlimmern, wenn es über 25 Grad Celsius bekommt, ist dafür die Grundlage.
Puls4: KLIMAHELDiNNEN Staffel 3 Folge 209 streamen
„Mex“ ist von Beginn an auch bei der Klimabewegung Waldviertel aktiv und hat sich aufgrund der Notwendigkeit, sich für eine gute Zukunft einzusetzen, entschlossen, den Weg in den Gemeinderat zu gehen. Dafür hat er die parteiunabhängige Liste „ÖSI-Gmünd“ gegründet, die eine kritische und konstruktive Stimme im Gemeinderat sein wird. Sie will eine Zukunft mitgestalten helfen, die auch den kommenden Generationen ein möglichst angenehmes Leben in Gmünd ermöglicht. Sie steht für ein Miteinander und offene, faire Kommunikation.
Mex: „Ich möchte mitgestalten.“
„Ich bringe Erfahrung und Knowhow in Bereichen ein, um die die Stadtregierung auf einem Weg in eine sichere und leistbare Zukunft nicht herumkommen kann. Durch meine krankheitsbedingte Berufsunfähigkeit als Energieberater bieten sich mir auch die zeitlichen Ressourcen, im Gemeinderat die besten Lösungen für Gmünd mitzugestalten. Auf dem Energiesektor ist das z.B. der Weg über die Bundesförderung für Energiegemeinschaften für eine zukunftsfitte und regional energieautarke Zukunft. Regional erzeugte Energie zu handeln und zu nutzen wird den Gmünder:innen mehr Sicherheit bei der Energieversorgung und den Energiepreisen geben. Aber darüber hinaus gibt es noch viele andere Bereiche in denen wir Gmünd zukunftsfit machen möchten.“ (Mex/Markus Müllner)
„ÖSI-Gmünd“ Schwerpunkte im Überblick
- Kinder- und enkelfittes Gmünd
- Zusammenhängendes Gmünder Radnetz
- Energieunabhängiges Gmünd
- Bürgerbeteiligung in Form von Bürgerräten
- Mehr Grünraum und Bäume als Hitzeschutz
- Leistbares Leben für alle
- Solidarisches Miteinander in Gmünd
Wer ist eigentlich „Mex“? Eine sehr persönliche Antwort.
Mex – ein kleiner Lebenslauf
Vor 44 Jahren wurde ich unter dem Namen Markus Müllner in Heidenreichstein geboren und verbrachte meine Kindheit bei meinen Eltern und Großeltern. Neben der Volksschule begann ich nach der Erstkommunion zu ministrieren und wurde Teil der katholische Jungschargruppe. Später besuchte ich das Gymnasium Gmünd. Meine musikalische Karriere begann mit Xylophon und Blockflöte, ich lernte Gitarre und trat der örtlichen Big Band bei. Neben der schulischen Laufbahn widmete ich mich meiner Heimatpfarre und wurde Jungschargruppen-Leiter und Pfarrgemeinderat für die Jungschar.
Im Maturajahr wurde ich zum Klassensprecher gewählt. Nach der Matura absolvierte ich meinen Grundwehrdienst in Weitra. Mit meinen Erfahrungen als Gruppenleiter und Klassensprecher wurde ich zum Trainer und Manager des Baseballvereins Woodquarter Red Devils gewählt. Mein sportliches Engagement im Volleyball, Basketball und Karate halfen mir bei dieser spannenden Tätigkeit. Ich besuchte das TGM in Wien – ein Kolleg für erneuerbare Energie, wo ich das erste Mal auch die tiefe Sinnhaftigkeit meiner künftigen Tätigkeit spüren durfte.
Während meiner Zeit am TGM erhielt ich die Diagnose MS (Multiple Sklerose). Neben Gleichgewichtsstörungen kamen im Laufe der Zeit weitere Symptome hinzu, die meinen Alltag erheblich einschränkten.
Im Jahr 2005 begann ich bei der Energieagentur Waldviertel in Waidhofen an der Thaya als Energieberater zu arbeiten. Neben dem Beraten von Gemeinden und Unternehmen sowie der Teilnahme an EU-Projekten absolvierte ich am Technikum in Wien ein berufsbegleitendes Studium für Elektronik und Wirtschaft. Nach dem erfolgreichen Abschluss wurde meine Krankheit zunehmend aggressiver und meine Einschränkungen gravierender und irreversibler. So musste ich 2007 in Berufsunfähigkeitspension gehen. In dieser Zeit verlegte ich meinen Lebensmittelpunkt nach Gmünd und bin seitdem im Pfarrgemeinderat der Pfarre Herz Jesu. Außerdem bin ich seit der Gründung des Vereins „Gmünd hilft“ um niederschwellige Integration bemüht und dort im Verein tätig.
Da ich mich mittlerweile in Gmünd zu Hause und verwurzelt fühle, möchte ich meine Erfahrung und einschlägige Expertise in der politischen Arbeit im Gemeinderat Gmünd einbringen. Ich denke, der Stadtgemeinde so bestmöglich bei einem guten Weg in die Zukunft beiseite stehen zu können.
„Die Hitze und ich werden keine Freunde mehr!„
Vor ein paar Jahren, nachdem ich mit dem Baseballverein an einem feuchten, kalten Herbsttag den Baseballplatz winterfest gemacht hatte, nahm ich zu Hause ein heißes Bad. Als ich mich wieder aus der Wanne erheben wollte, musste ich feststellen, dass ich nicht dazu im Stande war. Erst als ich das warme Wasser ausgelassen und einige Minuten gewartet hatte, konnte ich die Wanne aus eigener Kraft verlassen. Ich informierte meinen Arzt und weiß nun, dass höhere Temperaturen meine Nervenleitfähigkeit so weit reduzieren können, dass die Befehle des Gehirns nicht mehr bei den Muskeln ankommen und ich gelähmt bin.
Einige Monate danach las ich im Falter die Überschrift von Benedikt Narodoslawsky „Erstmals mehr Hitzetote als Verkehrstote“ und ich wusste, dass ich als Betroffener durch die Erdüberhitzung nicht alleine bin.
Im Jahr 2020 stieß ich in den sozialen Medien auf die Harvard-Anwältin Michaela Krömer, die jemanden suchte, der oder die -medizinisch bestätigt – unter der Hitze leidet und in Zukunft durch die menschengemachte Erderhitzung noch mehr betroffen sein wird. So hat meine „Reise zur Gerechtigkeit“ begonnen. Nachdem mein Fall durch alle nationalen Instanzen gegangen war, haben wir meinen Fall schließlich vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebracht. Der Gerichtshof in Straßburg hat meinem Fall dieses Jahr hohe Priorität zugewiesen. Seitdem wird auch international darüber berichtet. Jetzt darf ich mit einem schnelleren Vorankommen in dem Fall rechnen.
Meine Erkrankung ist für mich eine Chance. Die Chance auf europäischer Ebene zu wirken und jetzt auch meine Energie und Lebenskraft meiner Heimatgemeinde Gmünd zu widmen. Diese Chance möchte ich nützen und freue mich über die große Unterstützung, die ich für diesen Weg von so vielen Menschen erfahren habe.
Kontakt zur ÖSI-Gmünd
ÖSI-Listengemeinschaft bedeutet gemeinsam zu wachsen und die Vielfalt zu genießen.