Bürgerrat in Waldenstein – Bürger:innen gestalten ihre Zukunft selbst!

Bürgerrat Waldenstein
Auf Initiative der ÖSI-Waldenstein kam es zu einem Bürgerrat in Waldenstein. Beim abschließenden “Bürgercafe”, bei dem alle Waldensteiner:innen eingeladen war, wurden Ergebnisse präsentiert aber auch noch weiterentwickelt. vlnr: Beate Gamper, Christian Oberlechner, Stefanie Steyrer, Ulrike Kleindienst und Christa Sarcletti.

Bürgerrat Waldenstein

Am Anfang steht immer eine Frage…

„Welche Initiativen und Rahmenbedingungen können wir in der Gemeinde (Region) setzen, um ein gesundes Leben im Jahr 2050 für die Bevölkerung zu ermöglichen?“

Diese Frage wurde nach dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, den Bürgerrat durchzuführen, vom Gemeinderat an den Bürgerrat in Auftrag gegeben. Eine Besonderheit, da es nicht wie üblich um eine strittige Frage in der Gemeinde ging sondern Waldenstein diesen Bürgerrat präventiv ins Leben gerufen hat, um Bürger:innen in die Zukunftsentscheidungen mit einzubeziehen.

Bürgerrat Waldenstein

Die Chronologie einer Idee

Schon in der vorhergehenden Gemeinderatsperiode hat die ÖSI-Waldenstein (damals „Grüne Waldenstein“) die Idee eines Bürgerrates eingebracht. Es entspricht dem Selbstverständnis der ÖSI, dass Mitbestimmung und Mitmachen zu einer gesunden und lebendigen Gesellschaft dazugehören und ist im Grundsatzmanifest der ÖSI verankert. Die Idee stieß bei Bürgermeister Christian Dogl auf offene Ohren und die ÖSI durfte im Hintergrund ihre Vernetzung nutzen, um die passenden Personen zu finden, die diesen Prozess in der Gemeinde umsetzen sollten.

Die bzgl. Bürgerrat sehr erfahrenen Moderator:innen Ulrike Kleindienst und Stefanie Steyrer konnten für das Projekt gewonnen werden. Der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2024, dieses Projekt auch konkret durchzuführen, war dann der Startschuss für die Planung der Durchführung.

Bürgerrat Waldenstein

Die zufällige Auswahl macht den Unterschied

Mittels einer App wurde schon im Sommer begonnen Bürger:innen anzuschreiben. Diese App wurde datenschutzrechtskonform mit den Meldedaten Waldensteins “gefüttert” und filterte in einer ersten Aussendung Anfragen zur Teilnahme am Bürgerrat so, dass möglichst gut verteilt aus allen Dörfern, in allen Altersstufen und nach Geschlecht ausgewogen angeschrieben und eingeladen wurde. Nach den ersten Meldungen wurden in einer zweiten “Welle” wurden dann verstärkt jene Personengruppen eingeladen, die noch nicht so stark vertreten waren. Das Ergebnis war eine ausgewogene und repräsentative Gruppe von Waldensteiner:innen und die beste Basis für einen spannenden Prozess.

Dies unterscheidet den Bürgerrat von herkömmlichen Beteiligungsprozessen, wo meist nur die zu Wort kommen, die sowieso schon in der Gemeinde mitreden. Bürgerräte zahlen sich durch ihre besondere Repräsentanz der Gemeinde im sprichwörtlichen Sinn schon alleine deshalb aus!

Bürgerrat Waldenstein

Drei Treffen der Bürgerrät:innen am Gemeindeamt

18 Teilnehmende trafen sich an 3 aufeinanderfolgenden Freitagen für jeweils 4 Stunden am Gemeindeamt. Die Moderator:innen leiteten die Gruppe von allgemeinen Überlegungen hin zu konkreten Ideen und Forderungen. Alle Überlegungen immer mit Blick in eine ferne Zukunft Waldenstein in 2050.

Neben den greifbaren Ergebnissen war aber auch der Prozess des Miteinander-Redens eine wichtige und positive Erfahrung für alle Teilnehmer:innen. Gerade die Diversität der Gruppe lieferte das Potential für die umfassenden Ergebnisse.

Bürgerrat Waldenstein

Das vierte Treffen: Alle Ergebnisse im “Bürgercafe”

Alle Ergebnisse wurden am 13.11.2025 in einem „Bürgercafe“ endgültig bearbeitet. Dazu waren alle Waldensteiner:innen eingeladen. Die ÖSI bedankt sich für die Umsetzung bei allen Teilnehmenden und bei allen, die an der Organisation beteiligt waren.

Insgesamt 14 Punkte wurden ausgearbeitet und dem Gemeinderat “ans Herz gelegt”. Grundsätzlich haben die Ergebnisse keine bindende Wirkung. Trotzdem ist der Gemeinderat natürlich gefragt, die Anliegen der Bürger:innen zu hören. Und die Bürger:innen werden wohl auch sehr genau hinschauen, wie ernst die politische Spitze die Ergebnisse nimmt.

Der erste Waldensteiner Bürgerrat hat den Grundstein für eine neue Art des Miteinanders gelegt. Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde und die ÖSI-Waldenstein hat ihren Beitrag dazu geleistet. Die ÖSI-Waldenstein ist Mitglied des ÖSI-Gemeindevertreterverbandes, der soziokratisch, d.h. mit starker Basisbeteiligung und mit flacher Hierarchie organisiert ist. Alleine aus diesem Selbstverständnis heraus wird die Bürgerliste sich stark dafür einsetzen, das alle Ideen, die abgebildet sind in der Gemeindearbeit weiter lebendig erhalten bleiben und möglichst viel in diesem Sinn auch politisch umgesetzt wird. Damit wir weiter eine Vorzeigegemeinde im positivsten Sinn bleiben.

Bürgerrat Waldenstein

Bürgerrat muss auch in Zukunft einen Platz in der Gemeinde haben

Neben allen anderen Bürgerbeteiligungsformen wie den Dorfgesprächen, Umfragen oder basisdemokratischen Werkzeugen wie dem Initiativantrag oder auch Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz muss speziell für das Konzept des Bürgerrates aus Sicht der ÖSI-Waldenstein natürlich auch in Zukunft Platz in der Gemeinde sein. Vor allem wenn es um konkrete Fragestellungen geht, wo unter Umständen die Entscheidung für die eine oder andere Variante zur Spaltung der Bevölkerung führen könnte, ist der Bürgerrat ein sehr geeignetes Mittel, um im Gespräch zu bleiben.

Bleiben wir im Gespräch, nützen wir die Chance in einer für Teilhabe und Mitsprache der Bevölkerung offenen Gemeinde zu leben. Wenn auch durch den Klimawandel und die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Veränderungen durchaus schwierige Zeiten auf uns alle zukommen, braucht es umso mehr eine Bevölkerung, die miteinander redet und sich möglichst autonom und selbstwirksam auf diese schwierigen Zeiten einstellt und vorbereitet. Und das schaffen wir nicht indem wir die wichtigen Entscheidungen einer Handvoll Politiker:innen überlassen sondern nur durch das unser “Schwarmwissen” und das gemeinsame Gespräch.




ÖSI Eggern: “Rettet das Dorf” – Filmvorführung und Diskussion mit Regisseurin Teresa Distelberger

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern
Die ÖSI-Eggern veranstaltete am 14.11.2025 eine Filmvorführung des Filmes “Rettet das Dorf” mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin Teresa Distelberger. vlnr: Gerhard Jonas, Christian Oberlechner, Christa Sarcletti, Teresa Distelberger, Christa Binder, Martin Raidl

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern

Filmvorführung und Diskussion

Im Gasthof Kutscherklause wurde  auf Einladung der ÖSI Eggern, der Film “Rettet das Dorf” von Teresa Distelberger gezeigt. Viele Interessierte kamen vom Ort, aus den umliegenden Dörfern und sogar aus  Eggenburg um an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Die Regisseurin stellt im Film die Frage: Wie kann das Dorf lebendig bleiben, wenn durch Landflucht die Jungen wegziehen und Betriebe schließen? Sie zeigt im Film neue Perspektiven und Potenziale und erzählt von Menschen, die mit ihren Ideen zu einer Entwicklung beitragen, die das Dorf weiterleben lässt.

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern

Bürgerinitiative Stanz stellt den Bürgermeister

Unter anderem interviewt sie den Bürgermeister aus Stanz im Mürztal, der es gemeinsam mit seinem Team als Bürgerliste auf den Bürgermeistersessel geschafft hat und dadurch innovative Ideen einbringen konnte: vom Bürgergespräch bis zur Nachhaltigkeit und das bereits 2020. Einer seiner Aussagen im Film: ” „Wir sind angetreten mit dem Vorsatz, dass wir auf kommunaler Ebene die Parteipolitik draußen lassen. Letztendlich ist es der nachhaltigere Weg, sich mit dem anderen auseinander zu setzen, und jetzt sind über 90 Prozent unserer Gemeinderatsbeschlüsse einstimmig.“

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern

Gutenstein: Wenn junge alternative Ideen ins Dorf kommen

Theresa Steininger ist Jungunternehmerin, ursprünglich am Land aufgewachsen, hat sie ihr Unternehmen in Wien aufgebaut und dann einen Ort am Land gesucht  wo sie sich mit ihrer Firma Wohnwagon ansiedeln kann. Der Bürgermeister vom Ort Gutenstein hat sich um sie bemüht. Nun gibt es regen Zuzug nach Gutenstein, sie hat dort Arbeitsplätze geschaffen,  die jungen Menschen besiedeln nun den Leerstand des Ortes, haben das alte Wirtshaus übernommen und beleben den Ort.

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern

Filmgespräch im Anschluss

Im anschließenden Filmgespräch konnte die Regisseurin die Fragen des Publikums beantworten und durch ihren reichen  Erfahrungsschatz aufgrund der österreichweiten Recherchearbeit zum Film, wertvolle  Möglichkeiten aufzeigen. Ein großes Thema war, die Notwendigkeit, dass sich das Dorf denen gegenüber öffnet, die mit neuen Ideen zuziehen und die Erkenntnis: ” dass die, die zuziehen nicht die sind, die weggegangen sind, aber dass sie mit offenen Armen empfangen werden sollen, damit das Dorf nicht ausstirbt.” “Heißt die willkommen, die kommen wollen”, brachte es eine Teilnehmerin auf den Punkt.

Rettet das Dorf - Filmvorführung und Diskussion in Eggern

Das Dorf war anwesend – rege Publikumsbeteiligung

Es war ein gelungener Abend für die ÖSI Eggern, der es darum ging, ein Gespräch darüber anzuregen, was einen Ort zu einem lebenswerten Ort macht und es dafür für Voraussetzungen braucht. Das Publikum war eingeladen, Ideen und Gedanken auf Karten zu schreiben und zu hinterlassen.

 Die Filmvorführung konnte mit Unterstützung der Telestube Granit, österreichischen Gesellschaft für politische Bildung und einiger Sponsoren durchgeführt werden.




SAVE THE DATE: ÖSI-Klausur Sa, 24. Jänner 2026

ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln
Hier ein Bild von der ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln – die Ergebnisse dieser Klausur werden in die Klausur am 24.1.2026 einfließen. Und wir freuen uns wieder auf die tolle Location in Tulln – das “Junge Hotel”

SAVE THE DATE: die Klausur vom 26.April 2025 brachte Wünsche, Erwartungen und Ziele für die ÖSI an die Oberfläche, die in einem seit dem permanent stattfindenden Prozess in eine Organisationsentwicklung eingearbeitet werden. Die kommende Klausur wird wieder allen Mitgliedern und deren unmittelbaren aktiven Umfeld zur Verfügung stehen um dort – den Wunsch der letzten Klausur entsprechend – an einer Themenklausur teilzunehmen.

Thema und Ablauf werden noch entwickelt. Sicher ist: es wird spannend, es wird ökosoziale Kräfte vernetzen und stärken. Und wir werden auch viel Spaß haben. Also SAVE THE DATE!!




Vernetzungstreffen am 10.5.2025 in St. Pölten: Rechtsextreme Entwicklungen

Gruppenfoto Vernetzungstreffen
Über 60 Teilnehmer:innen befassten sich an diesem Tag mit rechtsextremen Entwicklungen und damit, wie wir als Gesellschaft und politisch tätige Menschen unsere Demokratie bewahren können.

Information: #zusammenHaltNÖ ist als Teil der “Klimabewegung Waldviertel” Vernetzungspartner der ÖSI

Karl Öllinger, Christa Sarcletti, Christian Oberlechner

Karl Öllingers fundiertes Wissen hilft

Karl Öllinger, Ex-Nationalrat der Grünen und Obmann des Vereins “Stoppt die Rechten” war Impulsgeber dieses Vernetzungstreffens, bei dem er seine Erfahrungen und hilfreiche Handlungsanleitungen im Umgang mit rechtsextremen Entwicklungen in Österreich an die Teilnehmer:innen weitergeben konnte.

Für die Erkennbar-Machung von rechtsextremen und neonazistischen Handlungen und Menschen konnte Karl Öllinger sehr anschaulich – und immer untermauert von persönlichen Erfahrungen aus seinem jahrzehntlangen politischen Umgang mit rechten und rechtsextremen Parteistrukturen – die Anwesenden für Rechtsextremismus in ihrem politischen und privaten Umfeld sensibilisieren.

Christa Sarcletti (Mitglied der ÖSI-Eggern) hat als Mitglied von #zusammenHaltNÖ diese Veranstaltung mit konzipiert und den Tag moderiert. Für die ÖSI ist der Kampf für Solidarität und Demokratie und damit der Kampf gegen rechtsextreme und neonazistische Entwicklungen das Fundament, um überhaupt soziale und ökologische Politik machen zu können. Es ist alles miteinander verwoben und bedingt sich gegenseitig. In diesem Sinn war dieses Treffen ein wichtiger Meilenstein und Karl Öllinger für die ÖSI ein Impulsgeber im Sinne des ÖSI-GRundsatzmanifestes, hier im Speziellen SDG 16.

am Bild vlnr: Karl Öllinger, Christa Sarcletti, Christian Oberlechner

Karl Öllinger Referat

“Stoppt die Rechten”

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

Prozessbeobachtung

Wer mithelfen möchte: Es werden sogenannte “Prozessbeobachter:innen” gesucht, die Informationen direkt von Prozessen im Zusammenhang mit Rechtsextremismus beobachten und Informationen aus erster Hand an die Plattform liefern. Wer Zeit dafür hat und etwas Konkretes gegen Rechtsextremismus tun möchte kann sich bei der Plattform melden. Es gibt diesbezüglich auch Einschulungen.

Verein Gscheckat

Verein G´scheckat aus Amstetten

Der “Verein G´scheckat” war wieder zu Gast und hat sehr konkrete und interkulturelle Ideen vorgestellt, wie Intergration funktionieren kann. Integration ist eine wichtige Maßnahme, um dem Rechtsextremismus den Nährboden zu entziehen. Die politische Intention der rechtsextremen Parteien ist es Integration zu verhindern, um eine Situation im Sinne einer “self-fulfilling prophecy” zu erschaffen: Ein Problem vor dem gewarnt wird erst zu erschaffen, um sich selbst zu legitimieren.

Die Kraft der Zivilgesellschaft ist die wichtigste Gegenkraft, um diese Prophezeiung nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Der “Verein G´scheckat” ist so eine Kraft und hat diese Energie an die Teilnehmer:innen weitergegeben.

Gesprächsrunde Vernetzungstreffen

8 Thementische boten Platz für Persönliches

An 8 Thementischen wurden zu verschiedenen Themen die am Vormittag angeregten Gedanken in eine persönliches Gespräch umgesetzt. Einer davon mit Karl Öllinger hier am Bild, der alle Fragen beantwortet und viele persönliche Erlebnisse mit uns ausgetauscht hat.

Die Erkenntnis der verschiedenen Thementische wurden abschließend präsentiert.

Vernetzung ist das Wichtigste!

Fazit des Vernetzungstreffens ist, dass neben den Schwerpunktthemen immer die Pausen und alles was abseits des Programmes gesprochen und ausgetauscht wird mindestens genauso wichtig sind, wie das Thema selbst. So gesehen sind die Teilnehmer:innen nicht nur gestärkt durch neues Wissen sondern auch durch die Kraft der Vernetzung mit mehr Energie und mehr Potential, die Welt positiv zu verändern, nach Hause gegangen. Danke an die Initiator:innen von #zusammenHaltNÖ




ÖSI-Klausur: Organisationsentwicklung wurde gestartet

ÖSI-Klausur in Tulln am 26.4.2025
ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln

Einzigartiges, ÖkoSoziales Beteiligungsprojekt: Die ÖSI!

Am 26.4.2025 fand in Tulln die ÖSI-Klausur 2025 der “ÖkoSozialen Initiative” statt. Gegründet aus dem Herzen des Waldviertels heraus war es wichtig, die niederösterreichweite Dimension des Projektes hervorzustreichen. Deshalb fand die Klausur, zentral von allen in etwa gleich gut erreichbar, in Tulln statt.

“Junges Hotel Tulln” – der perfekte Ort

Direkt an der Donau gelegen fand die Klausur sehr malerisch inmitten von Tulln im “Jungen Hotel Tulln” statt. Es war vor allem die wirklich herzliche Aufnahme durch die Hotelchefin Veronika Kuhlenkampff, die uns die Arbeit an unserer gemeinsamen Zukunft zu einem wunderschönen und perfekt organisierten Erlebnis gemacht hat. Ein ganz großer ÖSI-Dank an dieser Stelle, und wir freuen uns darauf, wieder zu kommen.

ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln

Barbara Strauch – soziokratische Moderation

Nach einem Check-In ging es ab 14 Uhr in die Arbeitsphase. Moderiert von Barbara Strauch vom Soziokratie Zentrum Österreich wurde ein straffes, soziokratisch geprägtes Programm in Gang gesetzt, das mit einem sehr strukturierten Ablauf zum Ziel hatte, einem Steuerungsteam Aufträge zur Organisationsentwicklung in den kommenden Monaten zu geben.

Soziokratische Methoden zielen darauf ab, Organisationen effizienter zu machen, Entscheidungen schnell und miteinander zu treffen und Organisationsstrukturen aufzubauen, die alle mitnehmen und die Basis in die Organisation als fixen Bestandteil mit einzubeziehen.

ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln

Organisationsentwicklung bedeutet viel Arbeit

Vier Stunden intensive Arbeit bei der ÖSI-Klausur 2025 brachten die Energien zum Schwingen. Die Teilnehmer:innen waren gefordert, mit verschiedensten Methoden im Austausch miteinander die Bedürfnisse und weiteren Entwicklungsschritte der ÖSI selbst zu erarbeiten.

Neben der Weiterentwicklung der ÖSI war die Vernetzung untereinander der zweite ebenso wichtige Aspekt dieser Klausur. Viele haben sich noch gar nie persönlich gesehen – das war am Ende der Veranstaltung natürlich anders und es gab auch einige sehr konkret politische Kontakte, wo sich ÖSI-Listen aus der jeweiligen Region zu Gesprächen im Nachgang verabredet haben. Die ÖSI-Listengemeinschaft ist eben MEHR als die Summe ihrer Teile!

ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln

Das schönste an der Klausur ist die: Pause

Wir alle wissen, dass die wichtigsten Gespräche natürlich in der Pause stattfinden. Deshalb gab es auch trotz straffem Programm ausreichend Zeit sich in den Pausen miteinander auszutauschen und Kraft und Ideen für die schwere politische Arbeit in den Gemeinden zu sammeln.

Am Bild stellvertretend für alle, die sich in der Pause vernetzt heben vlnr: Kerstin Haas-Maierhofer aus Biedermannsdorf, Obmannstellvertreterin Elisabeth Eckhart aus Schrems und Obmann Christian Oberlechner aus Waldenstein.

ÖSI-Klausur am 26.4.2025 in Tulln

Das Steuerungsteam für die Nachbereitung

Das Steuerungsteam für die konkrete Organisationsentwicklung hatte die Aufgabe die Klausur gemeinsam mit Barbara Strauch vorzubereiten. Die Klausur hat Ergebnisse gebracht, die anschließend an die Klausur bis Jahresende aufbereitet werden müssen.

Die ÖSI: das sind WIR:

Nach diesem Motto wurde bei dieser ersten Klausur in Tulln der Samen für die Weiterentwicklung der ÖSI gesetzt. Das Steuerungsteam muss diese Samen nun gießen und zum Blühen bringen. Oder anders gesagt: Ausgehend von den Ergebnissen eine Organisationstruktur finden wo die Aufgaben, die WIR als Gemeindevertreterverband erfüllen sollen, umgesetzt und erfüllt werden können.

Das Steuerungsteam am Bild vlnr: Manfred Stattler, Christian Oberlechner, Christa Sarcletti, Julia Hobiger;

ÖSI-Klausur in Tulln am 26.4.2025

Das war nur der Beginn

Die Veranstaltung war aus Sicht der ÖSI ein voller Erfolg und hat genau die Ergebnisse gebracht, die wir brauchen, um die Einzigartigkeit unseres ÖSI-Projektes weiter vorantreiben zu können. Ziel ist es in den kommenden 5 Jahren eine Struktur aufbauen, die die ÖSI als parteiunabhängige Kraft in NÖ bekannt macht und viele Menschen motiviert, inspiriert und voller Energie ihre lokale Politik mitzugestalten und sich für einen gesunden Planeten und ein solidarisches Miteinander einzusetzen.




3000 bei Demo gegen Schließung des LK Gmünd am 4. April 2025 – ÖSI unterstützt alle Forderungen

Stille Kundgebung gegen die Schließung des LK Gmünd, ÖSI unterstützt die Forderungen der Demonstranten vollinhaltlich; Organisator: Christian Oberlechner
Stille Kundgebung gegen die Schließung LK Gmünd

Stille Kundgebung: “So geht man mit einer Region nicht um!”

Am 4. April fand die größte Demonstration statt, die Gmünd je gesehen hat: eine stille Kundgebung gegen die Schließung des Landesklinikums Gmünd und für die Beteiligung der Region an der Zukunftsplanung.  Veranstalter Christian Oberlechner: „Die geplante Schließung des Krankenhauses ist, als ob man Gmünd das Herz herausreißen würde. Wir fordern, dass der Gmünder Pakt aufgeschnürt und neu verhandelt wird. Und das unter Einbeziehung der regionalen Kräfte aus Politik, Wirtschaft, Medizin und – besonders wichtig – der Bevölkerung. Ziel muss es sein, das Landesklinikum als Teil des Gesundheitspaktes mit einem neuen, gut funktionierenden Konzept in der Region zu belassen!“

Gekommen sind 3000 Menschen aus der Region und auch von weiter entfernt, die in einem stillen Protest vor dem Landesklinikum eine Stunde lang auf Schildern und Transparenten ihre Sorgen und Forderungen gezeigt haben. Neben dem ORF NÖ wurde auch von einem lokalen Videoproduzenten, dem der Erhalt des Landesklinikums genauso am Herzen lag wie den Kundgebungsteilnehmern, ein Video produziert, um die Botschaft in die Sozialen Netzwerke weiterzutragen.

In Interviews zeigten sich unter anderen der  Primar des LK Gmünd im Ruhestand Martin Vischer, Psychotherapeutin Beatrix Vischer-Simon, Johann Berger, der ehemalige Oberarzt aus dem LK Gmünd solidarisch mit den Forderungen der Veranstalter. Ebenso gab sich der Betriebsrat des Krankenhauses in Person von Johannes Fessl und Barbara Fuchs für die Belegschaft sehr kämpferisch, die Schließung des Hauses nicht einfach zuzulassen.

Abseits aller Parteipolitik war diese Kundgebung ein gemeinsamer, stiller, aber kraftvoller Aufschrei aller Menschen, egal welcher Fraktion und welcher Gesinnung, der wohl gerade in dieser Stille eine besondere Kraft und Reichweite bekommen hat.

Christian Oberlechner: „Wir wollen hier im oberen Waldviertel nicht wie Niederösterreicher zweiter Klasse behandelnd werden. Über Jahrzehnte wurde hier politisch die Infrastruktur nach und nach zerstört. Der Höhepunkt ist die Schließung des Krankenhauses. So geht man mit einer Region und mit den hier lebenden Menschen einfach nicht um. Vielmehr wollen wir als gleichwertige Niederösterreicher:innen behandelt werden – und fordern, dass diese Behandlung auch in Zukunft in unserem neu konzeptionierten und gut funktionierenden Landesklinikum Gmünd stattfinden kann.“

Landesklinikum Gmünd muss bleiben!

Als parteiunabhängige ökosoziale Listengemeinschaft ÖSI protestieren wir gegen geplante Krankenhausschließung und kritisieren das Vorgehen der Landesregierung.

Die jüngsten Pläne zur Schließung des Landesklinikums Gmünd waren für die gesamte Region ein Schock.  Gut funktionierende Abteilungen ohne gleichwertigen Ersatz und ohne Alternativkonzept zu schließen, 400 Arbeitsplätze in der Region zu vernichten und im Gegenzug nur einen Hubschrauberlandeplatz und eine vage Idee für die zukünftige Gesundheitsversorgung in der Region zu bieten ist eine inakzeptable Verschlechterung für die Region und alle hier lebenden Menschen.

Jahrzehntelange politische Zerstörung unserer Infrastruktur

Wir kritisieren dabei auch die Vorgangsweise der NÖ Landesregierung. Zwischen Präsentation und dann Beschluss des Vorhabens lagen grade mal drei Tage. Eine Einbeziehung der Menschen vor Ort und der regionalen Politik hat nicht stattgefunden. Man wurde stattdessen mit Worthülsen und vagen Versprechungen abgefertigt, statt konkrete Pläne vorgelegt zu bekommen. Einzig klar war: Das Landesklinikum muss schließen.

Es braucht jedenfalls die sofortige Miteinbeziehung und Beteiligung der Gmünder Bürger:innen und Regionalpolitiker:innen an der Zukunftsplanung des Landesklinikums. Denn es zeigt sich auch in diesem Fall wieder ein altes Muster: Die jahrzehntelange, konsequente, infrastrukturelle Vernachlässigung unserer Region. So darf das nicht weitergehen!

Die ÖSI unterstützt darüber hinaus  die Forderung der Online Petition Erhalt des Landesklinikums Gmünd – für eine wohnortnahe Versorgung unserer Bevölkerung und weitere regionale Initiativen. Jetzt ist es Zeit mit einer gemeinsamen, parteiübergreifenden Stimme für unser Landesklinikum und den Erhalt der Gesundheitsversorgung zu kämpfen. Es geht auch in dieser Angelegenheit schon lange nicht mehr um Parteipolitik, sondern um unsere zukünftige Existenz, deren Grundsteine heute gelegt (oder vernichtet) werden.




ÖSI beim Zukunftssymposium 2025 in Krems mit dabei

Barbara Strauch, Christian Oberlechner, Soziokratie
Barbara Strauch, Gründerin Soziokratiezentrum Österreich und Christian Oberlechner, Obmann ÖSI-Gemeindevertreterverband beim Zukunftssymbosium
Barbara Strauch, Christa Sarcletti, Zukunftssymbosium

Am 1.3.2025 nahm die ÖSI beim Zukunftssymposium 2025 in Krems teil. Die Veranstaltung fand unter dem Titel “Wege in eine lebendige und zukunftsfähige Demokratie!” statt, an welcher viele zivilgesellschaftliche Initiativen teilnahmen.

Gearbeitet wurde an Fragen wie: “Was kann die Zivilgesellschaft leisten, um die Demokratie zu stärken? Wo macht es Sinn sich zu engagieren? Welche Maßnahmen des Engagements sind wirkungsvoll?” konnten sich die Teilnehmer:innen informieren und mitdiskutieren.

Thementische Zukunftssymbosium

Das Soziokratiezentrum Österreich in Person von Barbara Strauch, die eine der Mitbegründer:innen ist, ist in enger Kooperation mit der ÖSI, um Beteiligungsprozesse möglichst professionell im politischen Rahmen umsetzen zu können.

Es geht darum, der Politikverdrossenheit neue Impulse entgegenzusetzen. Beteiligung an der Entwicklung von einer politischen ÖkoSozialen Kraft in NÖ ist ein Weg, den die Gründer:innen der ÖSI für sich und den ÖSI-Gemeindevertreterverband aber auch für unser Kernprojekt die “ÖSI-Listengemeinschaft” als wichtigste Organisationsentwicklung ansehen.

Barbara Strauch und ihr Team begleiten uns dabei. Das Zukunftssymbosium war ein wichtiger Schritt und eine weitere Vernetzungsmöglichkeiten mit den ÖkoSozialen Energien Niederösterreichs.

Barbara Strauch

Über Soziokratie

Barbara Strauch (Soziokratie Expertin und Mitgründerin des Soziokratie Zentrums Österreich) informierte  zum Thema: “Soziokratie und Politik” über die “Bottom-up-Demokratie”  bei welcher Demokratie von unten nach oben erwirkt wird. Sie ist Mitbegründerin der Soziokratie Österreich.

Gundi Dick #zusammenHaltNÖ

Über Zusammenhalt

Gundi Dick (Politikwissenschafterin und Mitgründerin der unabhängigen Initiative #zusammenHaltNÖ) berichtetete über zivilgesellschaftlichen Maßnahmen des Vereins,  wie Beobachtung und Dokumentation der Niederösterreichischen Landtagssitzungen (#zusammenHaltNÖ is watching you), Pressekonferenzen zu den Themen: „Ein Jahr schwarz/blaue Landesregierung in NÖ und “Wenn soziale Härte normal wird” – über die NÖ Bezahlkarte für Geflüchtete. Ebenso wurden  Briefe an Politiker:innen und Leserbriefe geschrieben, Demonstrationen und Kundgebungen organisiert. Ein weiteres wichtiges Fundament ist die Kooperation mit anderen Demokratie-Initiativen durch die Organisation von Tagungen und Vernetzungstreffen.

Uli Kleindienst, Mitmachregion

Über Bürgerräte

Ulrike Kleindienst (Gemeinwohlberaterin und Koordinatorin der Mitmach Region Waldviertel) berichtete über die im Waldviertel abgehaltenen Bürgerräte und über regionale Partizipation. Was bringen Bürgerräte, welche Voraussetzungen braucht es dafür und wie können sie in der eigenen Gemeinde angeregt werden?